Energiequartierskonzept für Mehrum wird vorgestellt

Auf Initiative der SPD-Fraktion des Ortsrates Mehrum wurdenach Beschluss des Gemeinderates Mitte 2019 der Startschuss für eine Machbarkeitsstudie zur energetischen Optimierung des Quartiers Mehrum gegeben. Die Projektplanung wird zu 75% von der Kreditanstalt für Wiederaufbau gefördert. Die restlichen 25% wurden vom Landkreis Peine und der Gemeinde Hohenhameln getragen.

 

Am 07.09.2022 wurde nach rund einem Jahr Bearbeitungszeit das sog. Integrierte Quartierskonzept für die Ortschaft Mehrum vorgestellt. Bürgermeister Uwe Semper begrüßte die Gäste und moderierte die Veranstaltung. Geladen waren alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sowie die Klimaschutzagentur des Landkreises Peine mit Ulrike Köhler und Ruth Schaarschmidt, der Geschäftsführer des Kraftwerks Mehrum Armin Fieber, seitens der Gemeindeverwaltung Bernd Bothmer und Thorsten Dorner sowie Ortsbürgermeister Jens Böker.

Diese, von Vanessa Stahlbock und Prof. Lars Kühl (Ingenieurgesellschaft Low-E) erstellte Machbarkeitsstudie ist die Grundlage für die Ausarbeitung und Umsetzung von weiteren energie- und CO²-reduzierenden Maßnahmenpaketen. Prof. Kühl erklärte im Rahmen einer Power-Point-Präsentation das Verfahren zur Aufnahme des Ist-Zustandes mit Hilfe von Befragungen und einer äußerlichen Beurteilung des energetischen Gebäudebestandes im Quartier. Das Ergebnis war die Grundlage für die Feststellung des Sanierungsgrades, um daraus ableitend die wirtschaftlichste Variante zur Heizenergiegewinnung zu ermitteln. Insgesamt wurden 4 Varianten untersucht: Dezentrale Wärmepumpenlösung, teilzentrale Lösung mit Biogas Blockheizkraftwerk/Gas-Heizkessel sowie zentrales„warmes“ und „kaltes“ Nahwärmenetz. Über die Laufzeit von 20 Jahren betrachtet ergab die Variante „warmes Nahwärmenetz“ auch mit Blick auf künftige Energiepreissteigerungen die wirtschaftlichste Lösung.

Prof. Kühl empfiehlt als nächsten Schritt im Rahmen des KfW432/B-Förderprogramms die Beauftragung eines Sanierungsmanagers, welcher die vorgeschlagenen Maßnahmen praxisorientiert gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern umsetzt, sowie eine sinnvolle Vernetzung der örtlichen Energieerzeuger anstreben wird.

Der Geschäftsführer des Kraftwerks Mehrum, Armin Fieber, berichtete über den Weiterbetrieb des Kohlekraftwerks bis 2024 und über die Weiternutzung des Energiestandortes nach der Stilllegung. Aktuelle Planungen sehen die Errichtung eines Gaskraftwerkes, die Nachnutzung des Kohlehafens sowie die gewerbliche Nutzung des Hafengeländes vor. Auch ist die zukünftige Wasserstofferzeugung auf dem Kraftwerksgeländenach wie vor im Gespräch.

 

Text und Foto: Andreas Brinkmann (Ortsrat Mehrum)